Gebet für Myanmar
19.02.2021
Partner*innen bitten um Fürbitte
„Unsere Partner*innen in Myanmar hoffen auf unser Gebet“, erklärt der EMW-Referent Pfarrer Dr. Eckhard Zemmrich, nachdem Anfang Februar 2021 Myanmars Militär die Regierung gestürzt hatte. Deshalb veröffentlicht das EMW nun eine Fürbitte:
Fürbittgebet Myanmar
Dreieiner Gott, in dir leben Schöpfung, Erlösung und Versöhnung der Welt.
Im Vertrauen darauf rufen wir dich an um Hilfe überall dort,
wo Zerstörung, Zwang und Verfeindung am Werk sind.
Darum bitten wir dich heute besonders für die Menschen in Myanmar,
denen ein Militärputsch ihre gewählte Regierung genommen hat:
Stärke die Protestierenden in ihrer Hoffnung und in ihrem Willen
zu friedlichem Widerstand,
die Gefangenen in der Gewissheit, dass sie nicht allein sind,
die Verletzten, dass sie versorgt werden und genesen,
stärke sie alle in ihrer Gemeinschaft und ihrem Zusammenhalt.
Bewahre vor einem Ausufern der Gewalt,
vor Rechtlosigkeit, Grausamkeit und Blutvergießen,
lass die Einsicht bei den jetzt Mächtigen wachsen,
dass innerer Frieden nicht gegen den Willen des Volkes erreichbar ist
und dass die Zukunft des Landes den Frieden braucht.
Steh besonders den Christinnen und Christen im Lande bei
und allen, die in den Kirchen Verantwortung tragen,
dass ihnen die Kraft zum Frieden erhalten bleibt,
dass sie sich für Versöhnung einsetzen,
und dass Furchtlosigkeit und Hoffnung sie nicht verlassen.
Dreieiner Gott, aus dir kommt alle Kraft des Lebens und der Liebe,
hilf uns zu erkennen, wo wir helfen können,
um Not zu lindern und Hoffnung zu stärken.
Öffne uns Augen, Herzen und Hände für die weltweite Gemeinschaft,
in der wir durch Jesus Christus stehen. Amen.
Zur Situation in Myanmar:
„Unsere Partner*innen in Myanmar hoffen auf unser Gebet“, erklärt Pfarrer Dr. Eckhard Zemmrich, und hat eine Fürbitte formuliert, nachdem Anfang Februar 2021 Myanmars Militär die Regierung gestürzt hat.
Politiker*innen und Aktivist*innen wurden verhaftet, über ihr Wohlergehen ist wenig bekannt. EMW-Referent Zemmrich berichtet, dass eine Mitarbeiterin einer Organisation in Myanmar, mit der das EMW zusammenarbeitet, von ei-nem „schockierenden Umgang“ der Militärs mit gewählten Volksvertreter*innen gesprochen habe.
Die Verbreitung von Nachrichten ist weiterhin schwierig, da Medien nicht ar-beiten können und das Internet vom Militär gestört wird.
Der Vorwurf der Putschisten lautete Wahlbetrug, eine Sichtweise, die von den Bürgerinnen und Bürgern des Landes und Experten außerhalb des Landes nicht geteilt wird. Seit 2015 hatte die demokratisch gewählte Regierung Myanmars hart darum gekämpft, das Vertrauen des Volkes und der internationalen Gemeinschaft wiederzuerlangen.
„Der Militärputsch gegen die demokratisch gewählte Regierung hat die Hoff-nungen auf eine Stabilisierung der jungen Demokratie in Myanmar erschüttert“, erklärt der EMW-Referent. Der Umsturz bestätige die Befürchtungen, dass der überwältigende Wahlsieg der „National League for Democracy“ bei den demokratischen Wahlen Ende 2020 vom Militär nicht anerkannt werden würde.